Mouvement Écologique
déi Jonk am Mouvement Écologique

Die Zukunft der Landwirtschaft im Lycée Aline Mayrisch – Ein Erlebnis für alle Beteiligten

Das Thema Landwirtschaft hat uns bei move. das ganze Jahr über begleitet. Nachdem während zahlreichen Versammlungen über Probleme, Herausforderungen, sowie Lösungsansätze in der Landwirtschaft diskutiert, und sich mit Akteuren ausgetauscht wurde, stand am 14. Juni dann der erste große interaktive Vortrag mit über 100 SchülerInnen im Lycée Aline Mayrisch auf dem Programm.

Vorbereitung…

Die letzten Jahre hat sich das Thema Landwirtschaft und Ernährung immer wieder auf die Agenda von move. geschlichen. Ein Thema das begeistert, wo Alternativen greifbar sind und die Probleme schier unendlichen Stoff für die Diskussion bieten. In diesem Jahr haben wir also entschieden, uns tiefgründig mit dem Thema auseinander zu setzen und die Diskussion auch bis in die Schulen zu bringen. Nach dem Erfolg der interaktiven TTIP&CETA Vorträge vor zwei Jahren, haben wir auch dieses mal auf die Methode des Bürgerforums von Jugendlichen für Jugendliche gesetzt. Mit Erfolg!

Auf unserer Suche nach den Problemen in der aktuellen Landwirtschaft, die leider in großen Teilen nicht mit den natürlichen Grenzen unseres Planeten im Einklang ist, haben wir einen Fragenkatalog erarbeitet und uns auf die Suche nach Gesprächspartnern gemacht. Anhand von Interviews mit PolitikerenInnen, BauerInnen, KonsumentenInnen und Vertretern von NGO’s enstand somit ein Bild über die Probleme, Lösungen und Argumente der verschiedenen Akteure.

Gespräche, Austausch im Vorfeld ….

So kam es dann, dass an einem Montag Abend im Februar eine Gruppe move. Aktiver mit Umweltministerin Carole Dieschbourg in ihrem Büro auf Kirchberg während fast 2 Stunden über die Herausforderungen der Landwirtschaft diskutierten. Auch Landwirtschaftsminister Fernand Etgen nahm sich Zeit, um mit uns im Ministerium an der Place Clairefontaine über seine Ideen für die Zukunft der Landwirtschaft zu diskutieren. Aus dem NGO Bereich trafen wir uns mit Roger Schauls vom Mouvement Ecologique, Jean Feyder von der ASTM und Marine Lefèvre von SOS FAIM, um über die Konsequenzen der modernen hochintensiven Landwirtschaft auf die Natur und Länder des Globalen Südens zu diskutieren. Jean Stoll, Agronom seinerseits, hielt uns einen Vortrag darüber wie wichtig es ist, dass die Landwirtschaft natürliche Kreisläufe respektiert. Auf dem Markt am Knuedler unterhielten wir uns außerdem mit verschiedenen Bauern über die Vorteile der Direktvermarktung und die Rolle des Konsumenten. Auch auf dem Bio-Bauernhof Kaff Hass machten wir halt. Hier bekamen wir während einer Tour einen Einblick in den Alltag und den Job eines Bauern, der auf seinem Hof die Vielfalt lebt.

All diese Diskussionen und Eindrücke hielten wir mit der Kamera fest. Einerseits um uns in der Gruppe weiter auszutauschen, andererseits um Input für unsere Vorträge zu sammeln. So diente ein kurzes Introvideo, zusammengeschnitten aus den zahlreichen Interviews, als Einstieg in den Vortrag.

Die Diskussion…

Die Vorfreude auf den Vortrag war dann auch in der Woche vor dem Projekt in der Schule deutlich zu spüren. 8 move. Aktive kamen am Vortag noch ein letztes Mal ins move. Büro um sich vorzubereiten. Ihre Aufgabe: die Moderation eines thematischen Tisches mit Fragen bezüglich der Situation des Bauern, der Rolle des Konsumenten und der Politik sowie den Konsequenzen der Landwirtschaft für die Natur überlegen und planen.

Nach dem Einleitungsvideo und eingeteilt in die verschiedenen Gruppen hatten die Teilnehmer dann eine Stunde Zeit, ihre Ideen und Vorstellungen zum Thema zu diskutieren. Dies auf folgenden thematischen Tischen. Auf dem ersten ging es darum, dass die Art und Weise wie wir Lebensmittel produzieren den Bauern stark unter Druck setzt. Neben dem Einfluss des Weltmarktes, wurde unter anderem auch über Kriterien, an die staatliche Subventionen gebunden sein sollten, diskutiert. Auf einem zweiten Tisch ging es um den Erhalt von Natur und Biodiversität – auch um den Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmittel und ihre Konsequenzen. Der dritte thematische Tisch drehte sich rund um die Politik und ihre Handlungsansätze. Besonders die Unterstützung von regionalen Produzenten, die ohne chemische Mittel auskommen, lag den Teilnehmern am Herzen. Am vierten Tisch wurde dann die Rolle des Konsumenten diskutiert. Die Herausforderungen von Jugendlichen, Lebensmittel zu konsumieren die gut für die Natur, den Bauern und sich selbst sind, standen hier im Mittelpunkt.

Nachdem die Gruppen sich auf eine Schlussposition geeinigt hatten, wurde diese dann im Anschluss vor dem Plenum vorgestellt. Bei den Vorstellungen kam vor allem eine starke Affinität für die negativen Konsequenzen der intensiven Landwirtschaft auf die Natur zum Vorschein. Zudem wurde in vielen Diskussionen die eigene Rolle als Konsument hinterfragt und über Alternativen diskutiert. Von der Politik erwarten die Teilnehmer außerdem eine stärkere Unterstützung für die Bauern, die auf das Tierwohl achten und deren Produktionsweise ohne chemische Düngemittel auskommt. Darüber hinaus erhoffen sich viele, dass sie auch in der Schule mehr über das Thema informiert werden.

Fazit. Unserem Ziel, die Diskussion zum Thema in den Schulen zu fördern, sind wir mit dem interaktiven Vortrag in Form eines Bürgerforums auf jeden Fall ein kleines Stückchen näher gekommen. Für unsere Methode sowie das Thema erhielten wir von allen Beteiligten positives Feedback und hoffentlich haben wir auch den einen oder anderen dazu motiviert einmal auf einer Versammlung von move. vorbeizuschauen. Wir werden auf jeden Fall auch weiterhinn auf dem Thema arbeiten.

Wenn du Lust bekommen hast einen Vortrag bei dir in der Schule zu organisieren, melde dich bei uns über move@oeko.lu!


Date de publication : 26.06.2018

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