“Zukunft vun der Landwirtschaft” – ee spannende Workshop am Fieldgen
Die Zukunft der Landwirtschaft ist ein Thema, das begeistert, aber auch für gesellschaftliche Diskussionen sorgt. Auch move. hat in den vergangenen Monaten immer wieder Projekte und Aktionen zum Thema Landwirtschaft und Ernährung gestartet. Wir haben uns mit Expert:innen ausgetauscht, Bauernhöfe in Luxemburg besucht und uns in unseren Versammlungen damit beschäftigt. Als wir uns dazu bereit gefühlt haben, diesen Austausch auch mit Schüler:innen aus anderen Lycées zu führen, kam die Einladung aus dem Fieldgen für einen Workshop zum Thema „Lët‘z Eat“ ganz gelegen.
Die Vorbereitungen
Die kommenden Versammlungen haben wir dafür genutzt, einen vierstündigen Workshop zum Thema „Zukunft der Landwirtschaft“ zu planen. Ziel des Workshops sollte es sein, gemeinsam die unterschiedlichen Akteure und Perspektiven in Luxemburg kennen- und verstehen zu lernen, rund um eine Landwirtschaft, die aktuell leider noch nicht im Einklang mit den natürlichen Grenzen unseres Planeten steht.
Ist eine Landwirtschaft möglich, die sowohl gut für den Bauern/die Bäuerin als auch für die Umwelt/das Klima ist? Welche Themen müssten in der Landwirtschaftspolitik priorisiert werden? Bei wem liegt die Verantwortung für eine Veränderung hin zu einem nachhaltigen Ernährungssystem? Und welche Rolle spielt die Bio-Landwirtschaft in einem solchen Wandel? All diese und weitere Fragen haben wir im Vorfeld des Workshops mit unterschiedlichen Akteuren aus der Landwirtschaft in Luxemburg besprochen, um uns so gut wie möglich vorzubereiten. Herausgekommen ist eine Vielzahl an interessanten Videos, welche die unterschiedlichen Blickwinkel auf diese Fragen gut darstellen. Genug Material für einen spannenden Workshop.
Ein energiegeladener Montagmorgen im Fieldgen
An einem Montagmorgen im Juni hat sich also eine ganze move. Gruppe auf den Weg zum Fieldgen gemacht. Nachdem wir uns und unsere Aktivitäten bei den Schüler:innen aus der 4GPS vorgestellt haben, konnte der Workshop losgehen. In einer ersten Etappe haben wir uns gemeinsam ein Einführungsvideo angeschaut, mit Ausschnitten aus den Aufnahmen, die wir im Vorfeld mit den Akteuren aus der Landwirtschaft gemacht hatten. Mit dabei waren die Abgeordneten Luc Emering (DP) und Joëlle Welfring (déi Gréng), Marthe Bourg und Claude Petit, die beide in der Landwirtschaft tätig sind, Daniela Noesen von der „Vereenegung Biolandwirtschaft Lëtzebuerg asbl“ und Roger Schauls, Biologe und Mitglied beim Mouvement Ecologique.
Nach dieser Einführung konnten die Schüler:innen sich aussuchen, mit welcher Rolle sie sich näher befassen wollen: Politik, Zivilgesellschaft oder Landwirtschaft. In jeder Gruppe waren moveler-innen dabei, die die Moderation vom Tisch übernommen haben und durch die Diskussion geführt haben. Un ihre Rolle besser zu verstehen, konnten die Schüler:innen sich weitere Videos anschauen, Stellungnahmen und Definitionen lesen, recherchieren und diskutieren.
Nach der Pause kam dann der spannendste Teil des Workshops: der Austausch mit Schüler:innen aus den anderen Akteursgruppen. Welche Positionen vertreten die unterschiedlichen Akteure, welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede gibt es? Die Gruppen haben ihrer Fantasie freien Lauf gelassen, um am Ende auf kreative Art und Weise ein Rollenspiel vorzutragen. Während die erste Gruppe ein Rundtischgespräch vorbereitet hatte, hat die zweite Gruppe ein kleines Theaterstück vorgetragen. Die dritte Gruppe hat sich für einen klassischen Vortrag entschieden und somit interessante Diskussionen in der Klasse angeregt. Insgesamt gab es am Ende des Workshops sehr viel positives Feedback, über welches wir uns natürlich sehr gefreut haben.
…und was können wir tun?
Da das Lehrpersonal bereits im Vorfeld Themen rund um die Lebensmittelproduktion und Ernährung mit den Schüler:innen behandelt hatte, war der Austausch in der Klasse während des Workshops umso interessanter. Es hat sich gezeigt, dass die jungen Menschen durchaus ein Verständnis für die Herausforderungen auf dem Weg hin zu einer nachhaltigen Landwirtschaft haben. Von der Politik erwarten die Teilnehmer eine stärkere Unterstützung für die Bauern, die auf das Tierwohl achten und deren Produktionsweise ohne chemische Düngemittel auskommt. Zudem wurde in vielen Diskussionen die eigene Rolle als Konsument:innen hinterfragt und über Alternativen diskutiert. Auch in der Schule gibt es Möglichkeiten, um Veränderungen anzustoßen – zum Beispiel indem man das Gespräch mit den Verantwortlichen aus der Schulkantine sucht, oder sich in Nachhaltigkeitsgruppen engagiert. Das Interesse an den kommenden Projekten von move. war groß und wir hoffen natürlich, dass wir einige Gesichter bei unseren anstehenden Versammlungen oder Events wiedersehen werden.
Wenn du Lust bekommen hast einen Vortrag bei dir in der Schule zu organisieren, melde dich bei uns auf Instagram (move.meco) oder über move@oeko.lu!
Date de publication : 19.06.2024