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Op Besuch bei de Miseler Fliedermais! Eng move. Excursioun am Zeeche vun der Biodiversitéit

Als letzte Aktion vor der Sommerpause wagte sich move. Anfang August zusammen mit dem Experten Jacques Pir in die Welt der Hufeisennasen-Fledermäuse, eine schützenswerte „flagship species“.

Los ging es vom Oekozenter zur ersten Etappe der Exkursion, einem Aussichtspunkt am „Schéierbierg“ zwischen Erpeldingen und Bous an der Mosel. Hier erklärte Jacques Pir die herausragende ökologische Bedeutung der Landschaft im Mosel-Hinterland für Fledermäuse.

Die wohl wichtigste Voraussetzung für den Schutz von bedrohten Fledermausarten ist eine strukturreiche Landschaft, in welcher sich optimalerweise offene Flächen (Wiesen, Weiden) mit geschlossenen Flächen (Wald/Hecken) abwechseln. Dies bietet einen vielfältigen Lebensraum für die verschiedensten Spezies unter anderem auch für Insekten, die Beutetiere der Fledermaus.

Die Grosse Hufeisennasenfledermaus fungiert demnach als sogenannte „flagship species“, eine Tierart dessen Erhalt sich positiv auf eine Vielzahl anderer auswirkt. Durch den Schutz dieser Fledermaus wird somit ein ganzes Ökosystem mitgeschützt.

Seltene Arten

Die zweite Etappe der Exkursion war eine alte Scheune im Ortskern von Bech-Kleinmacher, in welcher Fledermäuse ihre Reproduktionskolonie haben. Um sicher zu stellen, dass die Kolonie dieser ausserordentlich seltenen und bedrohten Fledermausart ungestört fortbestehen kann, wurde das Gebäude durch den Staat aufgekauft.

Mit der Wimperfledermaus und der Großen Hufeisennase konnten an diesem Abend zwei sehr seltene Fledermausarten beim Ausflug beobachtet werden, welche es bei der Ausflugszählung galt auseinander zu halten.

Um die Unterscheidung leichter zu machen, hatte Jacques Pir die nötigen technischen Geräte mitgebracht, sogenannte Bat-Detektoren, welche die Ultraschall-Laute der Fledermäuse für den Menschen hörbar machen. Mit Hilfe dieser Geräte konnten die Laute der beiden Arten unterschieden werden. Mit Handzählern wurde zeitgleich der Ausflug der Fledermäuse gezählt und am Ende abgeglichen um ein möglichst valides Resultat zu bekommen.

Wie steht es um die Fledermäuse?

So beeindruckend der Ausflug der Fledermäuse für den Laien auch war, so sichtbar war jedoch auch die Sorge des Fledermausexperten Jacques Pir, welcher sich deutlich mehr als die gezählten knapp 400 Fledermäuse erwartet hatte.

Der Bestand der Kolonie wird durch regelmäßige Kontrollzählungen, einem sogenannten Monitoring genau dokumentiert, um einen Überblick über die Bestandsentwicklung und somit den Erfolg von Schutzmaßnahmen zu haben. Grund für die aus seiner Sicht so geringe Zahl ist der dritte extremst warme Sommer in Folge. Diese haben dazu geführt, dass es den Fledermäusen in ihrer Unterkunft zu warm wird. Schlimmstenfalls könnte durch die Hitze die Kolonie in den kommenden Jahren verschwinden, was ein großer Rückschlag für die Biodiversität bedeuten würde.

Eine mögliche Lösung des Problems sieht Jacques Pir aber in Umbaumaßnahmen in der Scheune, wie dem mardersicheren Zugang zu einem kühleren Gewölbekeller und dem erfolgten Einbau einer Wärmeglocke. Diese hält die Temperatur in einem Bereich der Scheune das ganze Jahr über möglichst konstant.

Alles in Allem war diese Exkursion eine spannende Erfahrung für alle Teilnehmer*innen. Move. wird sich demnach auch weiterhin mit dem Thema Biodiversität in all seinen Facetten beschäftigen, dies auch mit weiteren geplanten Exkursionen.


Date de publication : 10.09.2020

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