“Wir haben es satt” – Essen ist politisch!
move. auf europaweiter Demonstration:
27.000 Menschen haben es satt!
„Wir haben es satt“ ist die europaweit größte Demonstration für eine nachhaltige Landwirtschaftspolitik statt Agrarindustrie, Massentierhaltung und der Orientierung der Landwirtschaft am Weltmarkt. Getragen wird sie von über 50 Organisationen. Mit jährlich zehntausenden TeilnehmerInnen setzt die Demo ein klares Signal an alle europäischen Regierungen, dass eine fundamentale Umgestaltung der Landwirtschaftspolitik notwendig ist. move., die Jugendorganisation des Mouvement écologique, nimmt seit 2018 jährlich an der Demonstration in Berlin teil.
Europa braucht eine Agrarwende! Wenn wir auch in Zukunft die wachsende Menschheit mit gesundem Essen versorgen wollen, ohne dabei unser Klima und unsere Biodiversität zu zerstören, muss ein Umdenken hin zu einer nachhaltigen Landwirtschaftspolitik stattfinden.
Essen ist politisch, weshalb wir auch dieses Jahr wieder zusammen mit tausenden anderen Menschen auf die Straße gehen und sagen: Wir haben es satt!
„Unsere Generation muss Wege finden, sich Gehör zu verschaffen. Wir sollten den Kopf nicht in den Sand stecken und für unsere Vorstellungen von einer guten Landwirtschaft laut einstehen“, sagt Zoé, die dieses Jahr nach den Klimademo’s vom letzten Jahr, das erste Mal mit nach Berlin kommt.
Die EU hat mit der gemeinsamen Agrarpolitik (GAP), welche in diesem Jahr neu verhandelt wird und den damit verbundenen Agrarsubventionen, welche jährlich 58 Milliarden Euro umfassen, ein direktes Mittel eine nachhaltige Landwirtschaftspolitik umzusetzen und das Klima sowie die Biodiversität zu schützen.
„Die EU hat durch die Agrarsubventionen einen gutes Mittel um gezielt einen Wandel in der Landwirtschaft herbei zu führen.“, sagt Mara. „Wir fordern, dass mit den Agrarsubventionen, welche sich aus unseren Steuergeldern speisen, verantwortungsvoll umgegangen und eine nachhaltige Landwirtschaftspolitik umgesetzt wird, welche den Bauern und die Natur in den Vordergrund stellen.“
Gentechnik, Pestizide, Verlust der Biodiversität, Verdrängung bäuerlicher Kleinbetriebe durch die Agrarindustrie, artgerechte Tierhaltung und exzessiver Antibiotikaeinsatz sind nur einige der zahlreichen Probleme, welche die dringende Aufmerksamkeit der Regierung auch hier in Luxemburg erfordern.
„Wir brauchen gesunde Böden, eine vielfältige Biodiversität und sauberes Wasser damit dieser Planet noch lebenswert bleibt. Deshalb muss der massive Pestizideinsatz in der Landwirtschaft ein schnelles Ende finden.“, findet Karma. „Nicht nur auf europäischen Ebenen, sondern auch in der restlichen Welt. Durch Freihandelsabkommen wie zB. dem geplanten Mercosur landen Pestizide, welche anderswo in der Welt genutzt werden am Ende wieder auf unserem Teller.“
move. wünscht sich, dass die Regierung mehr für eine nachhaltigere Landwirtschaft unternimmt und ihre im Koalitionsabkommen beschriebenen Ziele zum Ausbau der Biolandwirtschaft (von aktuell 4% der Agrarnutzfläche auf 20% im Jahr 2025 und 100% im Jahr 2050) energischer vorantreibt.
Mit einem guten Beispiel voran gehen sollte Luxemburg aber auch, indem in den Schulkantinen mehr biologische (aktuell nur 4%), regionale und saisonale Produkte, sowie weniger Fleisch angeboten wird, dies auch in Zusammenarbeit mit nachhaltig produzierenden Bauern.
Diesbezüglich organisiert move. am 30 Januar um 18:30 eine Diskussionsrunde im Gudde Wëllen in Luxemburg Stadt (mit Vertretern aus dem schulischen und Umweltbereich), zu der jeder herzlich eingeladen ist.
Date de publication : 22.01.2020